Das Problem Haarausfall

Ob lang oder kurz, lockig oder glatt – Haare sind sehr unterschiedlich und dienen dabei nicht nur dem Schutz vor Wärmeverlust, sondern ebenso als natürlicher Kopfschmuck. Sie sind ein individuelles Erkennungsmerkmal und stehen oft für Jugendlichkeit, Vitalität oder Gesundheit. Das Merkmal „Haare“ entscheidet auch darüber, wie Menschen uns in Bezug auf unser Äußeres wahrnehmen – wie beispielsweise gepflegt, attraktiv oder erfolgreich.

Volles und gesundes Haar gibt Selbstvertrauen und spielt für unser Wohlbefinden eine entscheidende Rolle. Haarausfall, ob erblich oder krankheitsbedingt, kann daher sehr belastend sein. Dabei betrifft Haarverlust nicht nur Männer, sondern auch Frauen.

Mindestens 50% Männer und etwa 20% der Frauen sind von erblich bedingten Haarausfall betroffen.1

Von Haarausfall sprechen Experten, wenn Haare kontinuierlich ausgehen und nicht wieder nachwachsen. Bis zu 100 Haare am Tag zu verlieren, entspricht dem normalen Zyklus des Haarwachstums. Wichtig ist dabei, dass der Haarausfall über den ganzen Kopf verteilt ist.

Sollte sich der Haarverlust auf einzelne Bereiche wie den seitlichen Stirnbereichen oder auf den Scheitel konzentrieren, ist es wichtig, die Ursache herauszufinden und zu behandeln.

Ursachen von Haarausfall

Verschiedene Formen von Haarausfall

Erblich bedingter Haarausfall

Erblich bedingter Haarausfall (Alopecia androgenetica) ist durch fortschreitenden Haarverlust gekennzeichnet und ohne Behandlung gewöhnlich nicht reversibel.

Von androgenetischer Alopezie, die in der Regel nach einem bestimmten Muster verläuft, sind etwa 80 % der Männer über 70 Jahre2 betroffen. Aber auch Frauen leiden darunter. Bei ihnen beginnt der Haarausfall oft mit Einsetzen der Wechsel­jahre (Menopause).

Typisches Merkmal: Breiter Haarverlust von der Stirn über die Schläfen bis zum Hinterkopf.

Umschriebener Haarausfall

Der kreisrunde oder umschriebene Haarausfall, der meist reversibel ist und medizinisch als Alopecia areata bezeichnet wird, betrifft vorwiegend Kinder und junge Erwachsene. Männer leiden dabei häufiger darunter als Frauen.

Typisches Merkmal: Deutlich abgegrenzte, fleckenförmige kahle Stellen auf dem Kopf oder anderen behaarten Körperbereichen.

Diffuser Haarausfall

Vor allem Frauen sind von diffusem Haarausfall betroffen. Mit einer entsprechenden Behandlung ist diese Form des Haarausfalls aber in vielen Fällen reversibel.

Typisches Merkmal: Das Haarwachstum ist stark verlangsamt oder unterbrochen. Das Haar wird in der Folge nach etwa 4 bis 6 Monaten insgesamt lichter, ohne kahle Stellen.

Ursachen der verschiedenen Formen von Haarausfall

 

Minoxicutan® ist ein hochwirksames Mittel
gegen erblich bedingten Haarausfall

Wie kommt es zu erblich bedingtem Haarausfall

Eine entscheidende Rolle bei erblich bedingtem Haarausfall spielt die aktivierte Form des männlichen Sexualhormons Testosteron, das Dihydrotestosteron (DHT). Beide Androgene, Testosteron und DHT, fördern unter anderem das Wachstum der Körperbehaarung. DHT weist jedoch eine höhere Affinität zu den Androgen-Rezeptoren auf, was seine Wirkung verstärkt. Das Enzym, das die Umwandlung des Testosterons katalysiert, ist die 5α-Reduktase. 

Beim erblich bedingten Haarausfall führt ein genetischer Defekt zur vermehrten Ausbildung von Androgen-Rezeptoren, die zudem überempfindlich auf DHT reagieren. Dadurch verkürzt sich die Wachstumsphase (Anagenphase) des Kopfhaares.

Hinzu kommt, dass, insbesondere bei Frauen in den Wechseljahren, aufgrund der verringerten Aromatase-Aktivität weniger Testosteron in Östrogen umgewandelt wird und somit mehr Testosteron zur Bildung von DHT zur Verfügung steht.

Mythen zu Haarausfall

Beim Thema Haarausfall gibt es einige hartnäckige Mythen. Das sind die drei häufigsten:

Der vererbte Haarausfall betrifft nur Männer.

Falsch: Der genetisch bedingte Haarausfall betrifft sowohl Männer als auch Frauen.

Bei Haarausfall spielt die Höhe des Testosteronspiegels eine Rolle.

Falsch: Erblich bedingter Haarausfall hängt nicht von der Höhe des Testosteronspiegels ab.

Haarausfall betrifft vor allem Männer mit starker Körperbehaarung.

Falsch: Körperbehaarung steht in keinem Zusammenhang mit dem Haarausfall.

* erblich bedingt

1 Raab, W. Haarerkrankungen in der dermatologischen Praxis. Springer Verlag 2012

2 European Dermatology Forum Guideline (EDF) zur Behandlung von androgenetischer Alopezie bei Frauen und bei Männern (Stand: 2017), S. 3.

3  Martinez-Jacobo, L. et al. Genetic and molecular aspects of androgenetic alopecia. IJDV 2018;84(3):263-268

4  Ho CH, Sood T, Zito PM. Androgenetic Alopecia. [Updated 2021 Nov 15]. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing; 2022

5  Online-Information des Pschyrembel (klinisches Wörterbuch). Alopecia androgenetica (Stand: 11/2020)

Telefon: 089/ 6 41 86-0

Telefax: 089/ 6 41 86-130